Anatomie des Herzens
Das Herz ist das für den Transport des Blutes verantwortliche Organ. Es pumpt das Blut durch ein Netz von Arterien und Venen, um die Körperzellen mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen.
Das Herz ist etwas größer als eine Faust und kann pro Tag mehr als 100.000 Mal schlagen (bei einer Frequenz von ungefähr 70 Schlägen pro Minute). An einem Tag pumpt das Herz mehr als 7.000 Liter Blut durch das etwa 19.000 km lange Kreislaufsystem.
Das Herz besteht aus vier Kammern: Zwei obere Kammern oder Vorhöfe und zwei untere Kammern oder Ventrikel.
Das Blut gelangt durch den rechten Vorhof in das Herz. Von hier aus fließt es in den rechten Ventrikel und wird dann in die Pulmonalarterie gepumpt.
Die Pulmonalarterie befördert das Blut zur Lunge, wo es Sauerstoff aufnimmt. Das Blut fließt nach Anreicherung mit Sauerstoff zur linken Herzseite zurück (zum linken Vorhof und zum linken Ventrikel) und wird dann durch den Körperkreislauf gepumpt.
Wenn Sie Ihre Finger auf die Innenseite des Handgelenks legen, können Sie Ihren Puls fühlen, der den Kontraktionen des Herzens folgt.
Elektrische Leitungsvorgänge im Herz
Die Kontraktion des Herzens geschieht automatisch und wird von elektrischen Impulsen ausgelöst.
Diese Impulse werden durch spezielle Zellen, die sich im rechten Vorhof befinden, erzeugt.
Die elektrischen Impulse starten ihre Reise im Sinusknoten und bewegen sich durch den Vorhof zum AV-Knoten. Der AV-Knoten steuert die Weiterleitung der Impulse und erlaubt die Leitung durch die Ventrikel.
Wenn die elektrischen Impulse oder die Leitungsbahnen, die für die Übertragung der Impulse durch die Herzmuskeln verantwortlich sind, unterbrochen sind, wird sich die Herzfrequenz entweder verlangsamen, beschleunigen oder der Rhythmus könnte unregelmäßig werden. Dies kann zu Symptomen wie Ohnmacht, Schwindel und Müdigkeit führen.
Die beiden bekanntesten Herzrhythmusstörungen sind:
— Tachykardie: Das Herz schlägt zu schnell
— Bradykardie: Das Herz schlägt zu langsam
BRADYKARDIE
Ihr Herz schlägt normalerweise zwischen 60- und 80-mal pro Minute.
Eine geringere Frequenz als 60 Schläge pro Minute ist nur in Ruhe, im Schlaf oder wenn Sie besonders trainiert sind normal.
Eine Herzfrequenz unter 60 Schlägen pro Minute wird Bradykardie genannt. Ein anormal langsamer Rhythmus oder sehr lange Pausen zwischen den Schlägen können Abgeschlagenheit, Schwindel-, und Ohnmachtsanfälle verursachen. Wenn ausschließlich eine Bradykardie diagnostiziert wurde, wird diese normalerweise mit einem Schrittmacher behandelt.
Das System zur Schrittmachertherapie
Herzschrittmacher sind wie miniaturisierte Computer, die zur Überwachung des natürlichen Herzrhythmus verwendet werden. Wenn nötig, stimulieren sie das Herz mit elektrischen Impulsen, um die Defizite des Herzens zu kompensieren.
Ein Herzschrittmacher verfügt über eine hochentwickelte elektronische Schaltung, die den Herzrhythmus beobachtet und analysiert. Wenn nötig, gibt sie nicht wahrnehmbare kleine Impulse ab, um die Herzaktivität zu regulieren. Zur Stromversorgung wird eine integrierte Lithiumbatterie verwendet. Der Speicher des Herzschrittmachers zeichnet die Aktivität des Herzens auf. Diese Daten werden von Ihrem Arzt begutachtet, der damit feststellen kann, wie sich Schrittmacher und Herz seit der letzten Nachsorge verhalten haben. Mit diesen Informationen kann der Arzt entscheiden, ob er die Behandlung unverändert fortsetzt oder
anpasst.
Die Elektroden leiten die elektrischen Impulse zum Herz. Sie bestehen aus feinen isolierten Drähten, die den Herzschrittmacher mit dem Herz verbinden.
Mit einem Programmiergerät ist es möglich, mit dem Herzschrittmacher zu kommunizieren. Der Kardiologe verwendet das Programmiergerät, um den Herzschrittmacher einzustellen. Dies erfordert keine Operation und ist schmerzfrei.
Ihr Stimulationssystem (Herzschrittmacher und Elektroden) ist in der Lage, Ihr Herz zu stimulieren und zu überwachen (Wahrnehmung).
— Wahrnehmung: Überwachen der elektrischen Aktivität des Herzens. Wenn der Herzschrittmacher einen natürlichen Herzschlag wahrnimmt, wird er keinen Stimulationsimpuls abgeben.
— Stimulation: Abgabe eines Stimulationsimpulses über die Elektrode an Ihr Herz.
Die meisten Patienten verspüren die Abgabe von
Stimulationsimpulsen nicht.
